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Carlson, W. Bernard

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Tesla“ ist inzwischen den meisten Menschen ein Begriff, die sich für Elektromobilität und digitale Intelligenz von Autos interessieren. Seit Elon Musk aus dem US-amerikanischen Silicon Valley den Markt der Elektroautos aufmischt und europäische Autokonzerne in Zugzwang gebracht hat, ist „Tesla“ in der öffentlichen Wahrnehmung von Bewunderern besetzt mit Begriffen wie „Innovation“ oder g... číst celéar „Fortschrittsrevolution“ von Gegnern mit Zuschreibungen wie „übertriebener Fortschrittsglaube“, „Hybris“ und „Großmannssucht.“
Ob und wenn ja wie Tesla die (Auto-)Welt revolutioniert, kann wohl noch keiner genau sagen. Ich jedenfalls fand es hochinteressant, mich mit dem Leben und wirken des Namensgebers und Erfinders Nikola Tesla zu beschäftigen. Seine Entwicklungen im Bereich der Elektrizität bzw. Energieversorgung genauso wie sein Charakter und sein Lebensstil jedenfalls scheinen bestens geeignet zu sein, einem visionären Unternehmen mit einem ambitionierten Chef wie Elon Musk den Namen zu geben.

Gleich vorneweg will ich sagen/schreiben, dass diese wissenschaftshistorische Biografie meiner Meinung nach das Zeug zu einer Vorlage für ein Drehbuch zu einem guten Spielfilm hat (eine deutsche Dokumentation habe ich bereits vor ein paar Jahren gesehen). Die Dramaturgie dieser Biografie jedenfalls ist gelungen. Bereits in der Einleitung wird man als Leser über die Figur des „aufstrebenden Zeitungsjournalisten“ und Boulevardreporters Arthur Brisbane, der im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert eine Reportage über den Ausnahme-Erfinder schreiben will, in das Leben des Erfinders gezogen.
In überaus bildhaftem und lebendigem Erzählstil geht die Biografie über Tesla weiter. Kenntnisreich wird eine überaus vielfältige Handlung entworfen, die mich als Leser so in den Bann gezogen hat, wie es ein gut geschriebener Roman nicht besser könnte. Die Fähigkeit, Zitate, Zeitungsartikel, Briefe und andere Originalzeugnisse mit Fotografien und Illustrationen und großem erzählerischen Geschick zusammenzubinden, ist in meinen Augen sehr groß. Kapitel um Kapitel offenbart sich ein großer Geist, dem es gelang, andere von sich zu überzeugen und Kapital für die Verwirklichung seiner Träume zu beschaffen. Seite um Seite wurde mir klar, warum gerade Elon Musk seinem Autobauprojekt den Namen Tesla Motors gegeben hat: Mut, Bereitschaft zum Risiko, der Hang zu (realistischen) Visionen aber auch viel Selbstbewusstsein mit einer Spur Selbstmannssucht jedenfalls waren im Fall Nikola Tesla die Zutaten, aus denen er und Erfolg gemacht wurde …
Die Geschichte rund um das Leben dieses außergewöhnlichen „Elektrizitätstechnikers“ fand ich hochinteressant. Sie hat mich in ihren Bann gezogen. Der Autor zeichnet hier ein spannendes Psychogramm eines Mannes vor dem Hintergrund seiner Zeit und mit Blick in die aktuelle Gegenwart. Die Biografie wirkt auf mich sehr gut recherchiert (davon zeugen nicht zuletzt die Hunderte herangezogenen Quellen mit zugehörigem Kapitel am Ende des Buchs). Sie ist gleichzeitig wunderbar lesenswert geschrieben. Für mich ist sie gleichermaßen Lebensbeschreibung, technikwissenschaftlich interessantes Sachbuch mit Romancharakter und Lehrbuch darüber, welcher Motor Innovationen und Fortschritt antreibt …

Mein Gesamturteil: Leser und Leserinnen, die sich für Technikgeschichte und Biografien großer Erfinder interessieren, bekommen mit diesem Buch eine lebendig geschriebene Geschichte über einen Menschen, der sich zwischen Genie und Exzentrik bewegt. Ich fand diese Lektüre lehrreich, weil sie zeigt, wie intelligente Visionäre mit Durchhaltevermögen, Fortune und Mut die Welt verändern. Eine lesenswerte Biografie. Weil sie mich im besten Sinne unterhalten und informiert hat, empfehle ich sie weiter!
16/11/2017