Auch nach vierzig Jahren noch immer eminent lesbar, denn da ist kein Wort zu viel und bei aller Detail-Genauigkeit bereits diese unnachahmliche Schädlich-Distanz, die untrügliche Ahnung um das Verfallsdatum jener verschmierten, grauen Welt, in der die Menschen kleingemacht werden sollten. (Die...
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Auch nach vierzig Jahren noch immer eminent lesbar, denn da ist kein Wort zu viel und bei aller Detail-Genauigkeit bereits diese unnachahmliche Schädlich-Distanz, die untrügliche Ahnung um das Verfallsdatum jener verschmierten, grauen Welt, in der die Menschen kleingemacht werden sollten. (Die Welt) Catt zeugt davon, dass Hans Joachim Schädlich - kaum überraschend - von Anfang an diesen einzigartigen Ton anschlug, der später oft als meisterhafter Lakonismus gepriesen wurde und im Grunde auf einem tiefen Respekt für die einzelnen Wörter beruht. (Frankfurter Allgemeine Zeitung) Das Fragment gebliebene Manuskript zeugt bereits vom hohen Sprachbewusstsein des Autors, und schon damals ließ er Identitäten gern im Unklaren. (Frankfurter Rundschau) Die für Schädlich typische feinnervige Beobachtungsgabe, mit der er das Verhältnis zwischen den Mächtigen und den Unmächtigen beleuchtet, ist trotz des fragmentarischen Charakters der Aufzeichnungen deutlich herauszulesen. Auch die Lakonie, die sprachliche Verknappung auf das Wesentliche und die kritische Distanz dem eigenen Text gegenüber sind hier bereits in nuce erkennbar. (Deutschlandfunk) Die Frühform von Schädlichs virtuos entwickelter poetischer Sachlichkeit kann man in dem nun veröffentlichten Romanfragment Catt beobachten. Man muss kein spitzfindiger Leser sein, um in dieser unvollendeten, gleichwohl lesenswerten Geschichte etliche Bezüge zu realsozialistischen Umständen, Schikanen und Zwängen zu entdecken, auch wenn der Text weit mehr beinhaltet als das. WDR
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