Die metaphysische Philosophie, beginnend mit Plato und Aristoteles, hatte der Kunst bezüglich der Erkenntnis von Wahrheit stets eine untergeordnete Stellung zugewiesen. Im Gegensatz zur Tradition bestimmt Nietzsche jede Erkenntnis als lebensnotwendigen Irrtum und spricht deswegen der Kunst den...
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Die metaphysische Philosophie, beginnend mit Plato und Aristoteles, hatte der Kunst bezüglich der Erkenntnis von Wahrheit stets eine untergeordnete Stellung zugewiesen. Im Gegensatz zur Tradition bestimmt Nietzsche jede Erkenntnis als lebensnotwendigen Irrtum und spricht deswegen der Kunst den ersten Rang innerhalb des menschlichen Lebens zu. Wenn es stimmt, dass in einer globalisierten Welt die Konflikte um limitierte Ressourcen an Schärfe zunehmen, während zugleich die Geltungsansprüche, die von den jeweiligen Kulturen erhoben werden, aufrechterhalten und notfalls mit Gewalt durchgesetzt werden, so stellt sich die Frage, wie die Philosophie auf diese Herausforderung reagiert. Mit Nietzsche lässt sich die Kunst als Möglichkeit begreifen, Perspektiven für eine Entwicklung aufzuzeigen, die angesichts einer drohenden Selbstzerstörung der Menschheit Horizonte eines interkulturellen Zusammenlebens eröffnet, die überkommene Identitäten nicht reaktionär zementiert, sondern aufbricht und zukunftseröffnend transformiert.
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